Vom Hausberg einfach mal wegfliegen? – Seminar „Thermikfliegen im Flachland“

Hausberge gibt es bei uns nicht, auch wenn die Winde mit Ausklinkhöhen zwischen 200m und 400m einen tröstlichen Ersatz bietet. Die Herausforderung beginnt aber genau dann: wie finde ich Thermikanschluss und wie kann ich Höhe, ggf. für weitere Flüge, speziell im Flachland gewinnen?

10 Piloten mit unterschiedlichem Erfahrungsschatz wollten genau dieses Thema vertiefen und Martin hat sich bereit erklärt, sein erworbenes Wissen aus 25 Jahre Gleitschirmfliegen im Rahmen eines Erfahrungsaustausches weiterzugeben. Ein 3stündiger Austausch mit vielen neuen Erkenntnissen begann.

Die Vorplanung!

Ein guter Flugtag beginnt mit der Planung und dem Wettercheck. Hier wurden bereits wertvolle Tipps weitergegeben, woran man einen guten Flugtag erkennt und mit welchen Internet-Seiten brauchbare Informationen zusammengestellt werden können. Ein aktiver Austausch unter allen Piloten führte zu teilweise neuen Quellen, die nun zur Flugvorbereitung genutzt werden können.

Der Flugtag!

Merkmale für Ablösungen, die bereits vor dem Flug vom Boden erkennbar sind, und sich beispielsweise durch flirrenden Untergrund bemerkbar machen, wurden ebenso besprochen wie Merkmale, die man im Steigflug oder auch im Freiflug entdecken kann; egal ob in der Luft oder am Boden.
Nun bekommt der Wind, der plötzlich zunimmt oder aus einer anderen Richtung weht, gleich eine andere Bedeutung. Aber auch das Lesen von Wolken, dem lee- oder luvseitigen Anfliegen dieser, bekommt nun eine andere Qualität.

Weitere Inhalte waren:

  • Alle Formen von Thermikanzeigern
  • Auswahl von Untergründen und Untergrundmustern
  • Abrisskanten (was so alles als Abrisskante dienen kann, war schon erstaunlich)
  • Tageszeiten

Die verschiedensten Erkennungsmerkmale wurden erläutert und so setzte sich sehr schnell die Erkenntnis durch, dass das Thermikfliegen im Flachland komplex, aber auch gut erlernbar, ist. Und wenn es auch mal nicht klappt, dann führt der nächste Versuch gegeben falls zum Erfolg.

Unser Hausberg, die Winde!

Unser kleiner „Hausberg“ im flachen Münsterland bietet eigentlich sehr viel Potential für ausgedehnte Flüge. Der Erfahrungsaustausch wird dazu beitragen, dass die Teilnehmer Thermikquellen besser erkennen und Thermikflüge im Flachland verlängert werden können.

Der Wind hat leider mit Böen von mehr als 40km/h dafür gesorgt, dass wir an dem Tag keine direkte Praxiserfahrung sammeln konnten, aber das werden wir in den kommenden Wochen nachholen.

In Zukunft sollte man also nicht mehr der letzte Startleiter sein, denn es kann sein, dass wir länger oben bleiben 🙂

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